Einzeltherapie ist zwar wichtig, aber nicht alles auf dem Heilungsweg.
Auf dieser Seite möchte ich dir verschiedene Methoden, Werkzeuge und Ressourcen vorstellen, die dir auf deinem persönlichen Heilungsweg helfen können. Einige davon sind komplett kostenlos.
Außerdem gibt es von mir zwei weitere Seiten mit Empfehlungen bzgl.
Die 5 Säulen der Traumaheilung
Ich spreche gerne von 5 Säulen der Traumaheilung, die ich dir ans Herz legen möchte – egal ob du deinen Heilungsweg aufgrund einer körperlichen oder psychischen Symptomatik gehst. (In diesem Video stelle ich die 5 Säulen vor.)
Die 5 Säulen:
1. Einzeltherapie
2. Gruppenarbeit
3. Ehrlichkeit in Beziehungen
4. Meditation
5. Energiearbeit (Ernährung, Bewegung, Nahrungsergänzungsmittel)
Säule 1: Einzeltherapie
Einzeltherapie ist im Idealfall das Herzstück deines Weges. Methodisch empfehle ich vor allem traumatherapeutische Ansätze (NARM, Somatic Experiencing, Personzentrierte Traumatherapie, IFS). Leider werden von den gesetzlichen Krankenkassen diese Methoden in der Regel nicht finanziert.
Um dich bei der Wahl eines/r Therapeuten/in zu unterstützen, möchte ich betonen, welche Aspekte wichtig sind, damit eine Therapie wirkungsvoll ist:
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- Die Verbindung zwischen dir und dem/der Therapeuten/in.
Heilung braucht Verbindung. Verbindung braucht Ehrlichkeit. Nur wenn du dich in der Therapie wirklich im Kontakt und gesehen fühlst, ist tiefere Heilung möglich. Wenn du das Gefühl hast, nicht radikal ehrlich sein zu können und dich nicht gesehen fühlst, dann sprich zuerst das an und versuche, deine Beziehung mit deinem/er Therapeuten/in zu klären! Solltest du dich nach einigen Sitzungen immer noch nicht verbunden fühlen, ist es vielleicht ratsam, einen anderen Therapeuten auszuprobieren. Solltest du dich mit keinem Therapeuten verbunden fühlen, dann ist das das erste wichtige Thema, was anzugehen ist – dann arbeite mit dem/der, wo du Punkte 2 und 3 intuitiv am höchsten einschätzt! - Die Kompetenz des/der Therapeuten/in.
Die Kompetenz steht in der Wichtigkeit klar unter der Verbindung. Die Kernerfahrung von Trauma besteht in Trennung und Isolation – wenn du dich in der Therapie verbunden fühlst, ist das bereits eine wesentliche heilsame Erfahrung. Doch natürlich kann die Kompetenz des Therapeuten dich zusätzlich unterstützen, deine inneren Strukturen zu verstehen, Gefühle zu integrieren und dich mit deiner inneren Selbstwirksamkeit in Kontakt zu bringen. - Die Wirksamkeit der Methode des/der Therapeuten/in.
Auch dieser Aspekt ist deutlich weniger relevant als die Punkte 1 und 2. Deswegen ist es möglich, dass du auch mit Methoden, die vielleicht statistisch nicht so wirklich erscheinen, bei dir jedoch sehr gute Erfolge bewirken erleben kannst.
- Die Verbindung zwischen dir und dem/der Therapeuten/in.
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Wenn es dir wichtig ist, dass die Therapie für dich kostenlos ist, findest du vielleicht auch einen Therapeuten mit Kassenzulassung, mit dem du eine gute Resonanz hast. Du kannst bei Therapeuten mit Kassenzulassung immer einige sog. probatorische Sitzungen nehmen, wo man sich erst einmal kennen lernt. Du kannst bei deiner Krankenversicherung anrufen und nach Therapeuten mit freien Therapieplätzen fragen!
Säule 2: Gruppenarbeit
Der Mensch hat sich über Millionen von Jahren immer in Gruppen entwickelt. Es war für unsere Vorfahren immer selbstverständlich, in Gruppen unterwegs zu sein, spontan Gefühle mitzuteilen und damit gesehen zu werden. Eine der evolutionsbiologischen Ursachen, warum Säugetiere Gefühle entwickelt haben, ist – neben dem Bezug zu unseren Bedürfnissen – der Kommunikationsaspekt: Mit Gefühlen informieren wir die Gruppe über unseren Zustand.
Wenn du dir eine Herde Säugetiere vorstellst, egal ob Affen, Pferde oder Kühe – du siehst sofort, welche Individuen gerade emotional aktiviert sind: Sie machen sich bemerkbar und werden von anderen gehört. Dies erklärt, warum unser Gehirn so viel schneller bereit ist, Gefühle als verarbeitet abzulegen und uns zu entspannen, wenn wir von einer Gruppe von anderen Menschen gehört wurden. Ich habe es selbst mit eigenen Themen hundertfach erlebt und erlebe es immer wieder bei den Teilnehmern in meiner Deep Honesty Gruppenarbeit, dass sich Themen, die schon oft in Einzeltherapie angeschaut wurden, nach dem Bearbeiten in einer Gruppensitzung deutlich schneller lösen.
Als ich im Jahre 2019 die Gruppenarbeit Radical Honesty® kennengelernt habe, habe ich mich sofort in diese Arbeit gestürzt und über einige Jahre so viele Retreats und Seminare mitgemacht, wie ich konnte. In meiner Deep Honesty Gruppenarbeit verbinde ich die Kernelemente von Radical Honesty® mit Methoden und Prinzipien der Traumatherapien wie NARM® oder die Personzentrierte Traumatherapie. Für aktuelle Deep Honesty Termine, hier klicken!
Wenn du nicht mit mir arbeiten möchtest, möchte ich dir die Radical Honesty® Retreats ans Herz legen – schau dir vorher vielleicht ein paar Videos der unterschiedlichen Trainer an und spüre rein, wo du Resonanz erlebst. Es gibt einige Trainer, die auch Traumatherapeuten sind oder traumasensitiv arbeiten – insgesamt, geht es dort aber etwas “fordernder” zu als bei Deep Honesty oder Traumaseminaren. Hier findest du alle Radical Honesty Retreats (es gibt dort auch viele auf Deutsch!)
Eine ganz vorsichtige und meist kostenlose Art, um mit Gruppenarbeit in Kontakt zu kommen, ist das Ehrliche Mitteilen, das Gopal entwickelt hat. Hier gibt es deutschlandweit kleine Gruppen, sog. “Lokale Gruppen”, wo man oft einfach unverbindlich dazustoßen kann. Mehr Informationen zum Ehrlichen Mitteilen (AM) findest du hier: https://traumaheilung.net/
Wenn du eine kostenlose Gruppenarbeit suchst, die von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt wird, kannst du dir auch einen Platz für Gruppentherapie suchen. Es ist natürlich ganz unterschiedlich, was hier jeweils inhaltlich geschieht und therapeutenabhängig, aber oft ist kassenfinanzierte Gruppentherapie effizienter als die üblichen von der Krankenkasse bezahlten Einzeltherapien, eben weil du dort Aufmerksamkeit einer Gruppe erfährst. Du kannst bei deiner Krankenversicherung anrufen und nach freien Plätzen für Gruppentherapie in deiner Nähe fragen!
Säule 3: Ehrlichkeit in Beziehungen
Der Zustand unserer Beziehungen steht immer in unmittelbarem Zusammenhang mit unserem Grad an Heilung. Wenn du keine tiefen Beziehungen lebst (das können partnerschaftliche oder freundschaftliche Beziehungen sein), kann keine Heilung geschehen. Ohne Ehrlichkeit kann keine Beziehung an Tiefe gewinnen, da du dich ohne Ehrlichkeit nicht gesehen fühlen kannst. Ehrlichkeit ist also Voraussetzung für Beziehungen, Beziehungen sind Voraussetzung für Heilung.
In Säule 3 geht es darum, das in den Säulen 2 und 1 Gelernte in deine Beziehungen zu übertragen, dich ehrlich zu zeigen, Gefühle und Verletzlichkeiten im Kontakt zu leben. (Oder evtl. überhaupt erst einmal Beziehungen aufzubauen).
Mit den Prinzipien der Radikalen Ehrlichkeit, ein paar wenigen Kommunikationstools und der Bereitschaft zum Fühlen kann im Grunde jeder deiner Freunde zu deinem Therapeuten werden.
Im Idealfall kannst du in deinen Beziehungen auch Partnermeditationen wie “Dyaden” oder das “Ehrliche Mitteilen” praktizieren. Hier findest du ein Video, in dem ich diese Methoden erkläre:
Ich habe eine WhatsApp – und eine Telegramgruppe gegründet, wo du schnell und unkompliziert Übungspartner für diese Partner-Meditationen finden kannst. Dies ist auch eine ideale Spielwiese, um schnell und unkompliziert mit Menschen in Kontakt zu kommen. In der Regel braucht es nur wenige Minuten, um spontan Übungspartner zu finden:
Telegram-Gruppe: https://t.me/ehrlichmitbenedikt
WhatsApp-Gruppe: https://chat.whatsapp.com/Fcp3WLvxFXV1Z9uiZxbDai
Nutze Dyaden und EM so oft wie möglich – je mehr du im Moment ankommst, desto transformativer wird es, und es ist komplett kostenlos!
Säule 4: Meditation
Neben den oben erwähnten Partnermeditationen empfehle ich dir auch für dich alleine zu meditieren. Denn gerade traumatisierte (oder konfliktaktive) Nervensysteme regulieren (=entspannen) sich oft nicht so schnell von selbst. Da ist es hilfreich, Werkzeuge an der Hand zu haben, mit denen du dich bewusst entspannen kannst. Es gibt in dieser Welt so viele Meditationsformen wie Sportarten – da gibt es sicher eine Form, die für dich passt. Ob buddhistische Meditationen, Yoga, Tai-Chi, Joe Dispenza-Meditationen, die Atemübungen von Patrick McKeown – du findest auf YouTube oder auch Apps wie Insight-Timer oder Headspace eine riesige kostenlose Inspirationsquelle!
Wenn du dich auch auf einem spirituellen Weg befindest oder dich der spirituelle Weg ruft, empfehle ich dir u.a. folgende Lehrer aus der Advaita Vedanta-Linie: Rupert Spira, Gangaji, Eli-Jaxon Bear, Eckhart Tolle, Christian Meyer. Es gibt von allen zahlreiche YouTube-Videos. Verschaff dir einen Eindruck und spür rein, wo du Resonanz wahrnimmst!
Säule 5: Energiearbeit
Ein bestmöglichst gesunder, wohlgenährter Körper ist eine enorme Ressource, die dir helfen kann, mit all den Gefühlen umzugehen, die in der Arbeit mit den Säulen 1-4 auftauchen können. Neben einer ausgewogenen, milchfreien Ernährung (und hier bin ich kein Fan von irgendeinem Extrem – weder vegan noch karnivor), halte ich vor allem regelmäßige Bewegung für wichtig:
Finde eine Sportart, die du mind. 3x / Woche praktizieren kannst oder geh mindestens täglich spazieren oder praktiziere Yoga. Solltest du Ausdauersport machen, versuch mind. 3x pro Trainingseinheit den Kreislauf an ein angenehmes Maximum zu bringen – erst solche Peaks, wo wir uns erschöpfen, ermöglichen den maximalen Endorphinausstoß im Nachhinein.
Tanzen: Stell dir eine Playlist mit Liedern zusammen, die dich unter allen Umständen zum Tanzen bringen. Solltest du einmal Energie benötigen und dich gerade nicht aufraffen können, kann so eine Playlist Wunder bewirken!
Ich empfehle dir auch, regelmäßig Atemarbeit zu machen wie z.B. Wim Hoff, verbundenen Atem, Holotropes Atmen, Trancetanz etc.
Außerdem empfehle ich dir diese Nahrungsergänzungsmittel – vor allem, wenn du bemerken solltest, dass dir für die oben genannten Aktivitäten die Energie fehlt.